Mikronährstoff­analyse und -therapie

Was sind Mikronährstoffe?

Neben den Makronährstoffen Fette, Proteine und Kohlenhydrate enthalten Nahrungsmittel noch weitere Nährstoffe in deutlich geringeren Konzentrationen, die keine Energie liefern.

Diese Mikronährstoffe sind jedoch lebensnotwendig für sämtliche Stoffwechselprozesse.

Zu  ihnen zählen Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitaminoide (z.B. Coenzym Q10). Im Rahmen der komplementärmedizinischen Therapie (ergänzend zur Schulmedizin) werden unter anderem auch sekundäre Pflanzenstoffe sowie Prä- und Probiotika als Mikronährstoffe eingesetzt.

Studien zeigen, dass selbst das Leben in einer Überflussgesellschaft in den westlichen Industrieländern keine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen sicherstellt. Die Ursachen hierfür liegen in veränderten Lebensgewohnheiten. Dazu zählen beispielsweise der vermehrte Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel, Stress sowie chronische Erkrankungen und der damit verbundenen Langzeitmedikation.

Entstehung und Ursachen der Mikronährstoffdefizite

Die Versorgung mit Mikronährstoffen kann durch verschiedene Faktoren, die unter dem Begriff „Lebensstil“ zusammengefasst werden können, negativ beeinflusst werden:

  • einseitige oder unausgewogene Ernährung
  • Alkohol-, Drogen- oder Zigarettenkonsum
  • Umwelt- oder Stressbelastungen
  • (krankheitsbedingte) Störungen der Aufnahme, Verteilung, Speicherung und Ausscheidung von Nährstoffen

Food products representing the nutritarian diet

Risikogruppen für eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen

  • Kinder und Jugendliche (z.B. durch Wachstum)
  • Berufstätige (z.B. durch einseitige Ernährung, Stress)
  • Schwangere und Stillende
  • ältere Menschen, Heimbewohner (z.B. durch altersphysiologische Störungen)
  • Personen mit Magen-Darm-Störungen
  • chronisch kranke Personen, besonders mit Langzeitmedikamenteneinnahme sowie durch Einnahme von mehreren verschiedener Medikamente (Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen
  • Veganer/ Vegetarier

Stadien und Folgen eines Mikronährstoffmangels

Ein Mikronährstoffdefizit kann zu schwerwiegenden komplexen Stoffwechselstörungen führen und somit das Risiko für chronische Zivilisationskrankheiten erhöhen.

Mikronährstoffdefizite durchlaufen verschiedene, ineinanderfließend übergehende Stadien, bevor sie eindeutig in Erscheinung treten. Bereits im Stadium der geringfügigen Bedarfsdeckung werden Enzymleistungen und immunologische Funktionen gehemmt.

Ein latenter (vorhanden, aber noch nicht in Erscheinung tretend) Mikronährstoffmangel kann Symptome wie Antriebslosigkeit, Infektanfälligkeit, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder depressive Verstimmung hervorrufen.

Einfluss und Funktion der Mikronährstoffe

Der menschliche Körper kann Mikronährstoffe nicht selbst herstellen. Für einen funktionierenden Stoffwechsel muss er sie daher mit der Nahrung aufnehmen. Sie spielen zum Beispiel eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung, bei wichtigen Enzymreaktionen, der Weiterleitung von Nervenreizen oder der Bildung von Botenstoffen. Andere Mikronährstoffe wiederum haben eine antioxidative Wirkung, sie schützen also vor freien Radikalen. Zu beachten sind zudem gegenseitige Wechselwirkungen unter den Mikronährstoffen, sowie zwischen Mikronährstoffen und Medikamenten.

Woman`s hand holding green apple

Vitamine als Mikronährstoffe

Im Körper sind Vitamine an vielen Vorgängen beteiligt. Besonders wichtig sind sie auch für das Immunsystem, damit Krankheitserreger erfolgreich abgewehrt werden können. Daneben erfüllt jedes Vitamin ganz eigene Aufgaben und wird in wasser- und fettlösliche Vitamine unterteilt:

Vitamin A: Das Vitamin ist am Sehvorgang beteiligt und spielt für die Fortpflanzung eine wichtige Rolle. Vitamin A sorgt außerdem für gesunde Haut, Knochen, Knorpel und Zähne. In vielen Lebensmitteln steckt Vitamin A in Form von seiner Vorstufe Betacarotin.

B-Vitamine: Die Vitamingruppe umfasst acht wasserlösliche Vitamine, die für zahlreiche Stoffwechselfunktionen zuständig sind. Dazu zählen der Energiestoffwechsel und Muskelwachstum, aber auch die geistige Leistung. Ein Mangel an Vitamin B12 kann in einer Anämie kann zu neurologischen Schäden, Depressionen und Demenz führen.

Vitamin C: Die wasserlösliche Ascorbinsäure schützt die Zellen vor freien Radikalen, stimuliert das Immunsystem, ist an der Bildung von Kollagen und Steroiden beteiligt und verbessert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.

Vitamin D: Der Körper kann das fettlösliche Vitamin bei Sonneneinstrahlung auf die Haut selbst herstellen, nur ein kleiner Teil wird über die Nahrung aufgenommen. Vitamin D reguliert den Kalziumhaushalt und ist damit wichtig für die Knochenstabilität.

Vitamin E: Das Vitamin ist fettlöslich und zählt zu den Antioxidantien, da es freie Radikale abfängt und damit die Zellen schützt.

Vitamin K: Das fettlösliche Vitamin ist an der Blutgerinnung beteiligt, außerdem am Stoffwechsel des Bindegewebes und der Knochen.

Mineralstoffe und Spurenelemente als Mikronährstoffe

Im Körper hängt die Funktion von Knochen, Muskeln, Herz und Gehirn von Mineralstoffen ab. Es gibt Stoffe, die der Körper in größerer Menge braucht und solche, von denen er nur geringe Konzentrationen benötigt. Daher unterscheidet man Mengenelemente und Spurenelemente.

Mengenelemente

(auch als Makroelemente oder Makromineralstoffe bekannt, sie benötigt der Körper in großer Menge):

Kalium
Kalzium
Magnesium
Natrium
Phosphat
Schwefel
Chlorid

Spurenelemente

(sie benötigt der Körper in geringer Menge) sind unter anderem:

Chrom
Eisen
Kupfer
Jod
Mangan
Molybdän
Selen
Zink

Alle Spurenelemente außer Chrom werden für den Aufbau von Enzymen und Hormonen verwendet, die den Stoffwechsel regulieren. Der Mikronährstoff Chrom wiederum sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel im normalen Bereich liegt und nicht entgleist. Fluorid wird ebenfalls zu den Spurenelementen gezählt, ist aber für den Körper nicht essenziell.

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Sekundäre Pflanzenstoffe

Als sekundäre Pflanzenstoffe werden bestimmte Duft-, Farb- und Aromastoffe in Pflanzen bezeichnet. Diese Mikronährstoffe sind zwar nicht essenziell für den menschlichen Körper, doch sekundäre Pflanzenstoffe beeinflussen zahlreiche Stoffwechselprozesse und haben gesundheitsfördernde Wirkungen. So wirken sie beispielsweise antioxidativ, blutdrucksenkend, entzündungshemmend und stärkend auf das Immunsystem.

Enthalten sind sekundäre Pflanzenstoffe in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kräutern, Nüssen und Vollkornprodukten. Sekundäre Pflanzenstoffe sind unter anderem:

Carotinoide (zum Beispiel Lycopin in Tomaten)
Flavonoide (zum Beispiel in Kakao)
Sulfide (etwa Allicin in Knoblauch)
Glucosinolate (beispielsweise in Kohl)
Phytoöstrogene (zum Beispiel in Soja oder Leinsamen)
Saponine (in Hülsenfrüchten oder Hafer)

Omega-Fettsäuren und proteinogene Aminosäuren

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden je nach Definition mitunter ebenfalls zu den Mikronährstoffen gezählt. Bekannt sind sie als Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung zuführen muss. Sie sind Grundlage für verschiedene Gewebshormone und am Aufbau menschlicher Zellen beteiligt. Besonders viel dieser Mikronährstoffe steckt in Fisch und pflanzlichen Ölen wie Rapsöl oder Leinöl und in grünem Gemüse wie Rosenkohl oder Spinat.

Unter dem Begriff proteinogene Aminosäuren versteht man die 21 Aminosäuren, aus denen Proteine aufgebaut sind. Der Körper benötigt also diese einzelnen Bausteine, um daraus Eiweiß aufzubauen.

Mikronährstoffmangel erkennen

Die Überwachung der Mikronährstoffversorgung mittels geeigneter Labordiagnostik stellt ein wichtiges Instrument zur Sicherstellung physiologischer Prozesse dar.

Spezialisierte Labore ermöglichen eine präzise Diagnostik unter Berücksichtigung aller Parameter, so dass eine gezielte Anschlusstherapie auf Sie individuell abgestimmt erfolgen kann.

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